Mindestens Zwölf Banken starten mit neuen Negativzinsen ins Jahr 2020
Still und heimlich haben mehrere Banken zum Jahreswechsel für ihre Kunden Negativzinsen (Strafzinsen) eingeführt, wie eine aktuelle Auswertung zeigt. Möglicherweise sind es mehr – denn mit einem kleinen Kniff können es die Geldinstitute es schaffen, dass kaum jemand von der Negativverzinzung erfährt. Hier sehen Sie welche Banken dem Trend folgen. – folgen müssen auf dauer alle!?
Diese zehn Institute verlangen erstmals Negativzinsen:
- Brandenburger Bank: -0,5 Prozent auf Tagesgeld, 100.000 Euro Freibetrag
- Volksbank eG in Warendorf: -0,5 Prozent bei Girokonten, keine Angabe zum Freibetrag. Hinweis: Möglicherweise sind auch Tagesgeldanlagen betroffen. Das geht aus den verfügbaren Aushängen jedoch nicht für mich hervor.
- Heidenheimer Volksbank: -0,5 Prozent auf Tagesgeld, keine Angabe zum Freibetrag. Hinweis: Der Negativzins gilt nicht für Sparkonten, also beispielsweise Sparbücher.
- Raiffeisenbank Gilching: -0,5 Prozent auf Tagesgeld, 50.000 Euro Freibetrag
- Raiffeisenbank Oldenburg: -0,5 Prozent bei Girokonten, 100.000 Euro Freibetrag. Hinweis: Möglicherweise sind auch Tagesgeldanlagen betroffen. Das geht aus den verfügbaren Aushängen jedoch nicht fr mich hervor.
- Volksbank Kaiserslautern: -0,5 Prozent bei Girokonten, keine Angabe zum Freibetrag. Hinweis: Möglicherweise sind auch Tagesgeldanlagen betroffen. Das geht aus den verfügbaren Aushängen jedoch nicht hervor.
- Volksbank Main-Tauber: -0,5 Prozent auf Tagesgeld, 500.000 Euro Freibetrag
- Volksbank Mosbach: -0,5 Prozent auf Tagesgeld, 250.000 Euro Freibetrag
- Volksbank Rottweil: -0,35 Prozent bei Girokonten, 100.000 Euro Freibetrag. Hinweis: Möglicherweise sind auch Tagesgeldanlagen betroffen. Das geht aus den verfügbaren Aushängen jedoch nicht hervor.
- Volksbank Gescher: -0,5 Prozent auf Tagesgeld, keine Angabe zum Freibetrag
Diese Banken senken Strafzinsen noch weiter ab
Zwei weitere Banken haben ihren bestehenden Negativzins noch stärker gesänkt . So verlangt die Volksbank Stendal beim Tagesgeld jetzt -0,5 Prozent statt -0,4 Prozent. Der Freibetrag bleibt unverändert bei 100.000 Euro. Die VR-Bank Ostalb verlangt nun ebenfalls -0,5 Prozent (Freibetrag eine Million Euro) auf Tagesgeldkonten.
Wer Strafzinsen vermeiden möchte, ist damit quasi zu einem Wechsel der Bank gezwungen. Vorsicht: Die Experten weisen explizit darauf hin, dass einige Banken womöglich in dieser Liste nicht erscheinen. Dies ist z.B. der Fall, wenn sie das Tagesgeld nämlich nicht mehr zum Online-Abschluss anbieten. Dann müssen sie über mögliche Negativzinsen nicht im Preisverzeichnis informieren. Neukunden erfahren wahrscheinlich somit erst bei einer konkreten Anfrage, wie es sich dort mi der Verzinsung verhalten würde.
Dass fast alle Banken einen Zins von -0,5 Prozent veranschlagen, ist übrigens kein Zufall: Es entspricht exakt dem Einlagezins, den die Europäische Zentralbank von Banken verlangt, wenn diese ihr Geld bei der EZB parken.
Negativzinsen bei überregionalen Banken
Geldinstitut | Negativzins / Verwahrentgelt p. a. | Freibetrag / Kontoart |
---|---|---|
Comdirect | -0,50 % | nach individueller Vereinbarung für sehr vermögende Kunden, Freibetrag 250.000 Euro |
Commerzbank | individuell | individuelle Vereinbarung für sehr vermögende Privatkunden und große Firmenkunden, Konzerne sowie institutionellen Kunden mit hohen Einlagen (gilt nicht für täglichen Zahlungsverkehr, sondern nur für echte Anlagebeträge) |
DAB BNP Paribas | -0,50 % | für Einlagen auf Tagesgeld, Festgeld und Verrechnungskonto (ab 01/2020), Freibetrag wird individuell berechnet (Euro-Geldbestand/Gesamtvermögen darf max. 15 Prozent betragen) |
Donner und Reuschel | -0,50 % | für Einlagen auf Euro-Zahlungsverkehrskonten (ab 02/2020), Freibetrag 500.000 Euro |
Deutsche Bank | individuell | individuelle Vereinbarung für sehr vermögende Privatkunden und institutionelle Großkunden mit besonders hohen Einlagen |
Ethikbank | -0,40 % | individuelle Vereinbarung für hohe Einlagen auf dem Girokonto |
GLS Bank | -0,40 % | ab einer Million Euro auf allen Sichteinlagen |
Fidor Bank | -0,40 % | ab 100.000 Euro für Firmenkunden |
Flatex Bank | -0,50 % | für Guthaben auf dem Verrechnungskonto |
Hypovereinsbank | individuell | vereinzelt für institutionelle Großkunden mit besonders hohen Einlagen, individuelle Vereinbarung |
Oldenburgische Landesbank | -0,40 % | ab 500.000 Euro auf Girokonto und ab 100.000 Euro auf Festgeld und Tagesgeld für Privat- und Geschäftskunden. |
Postbank | individuell | vereinzelt für institutionelle Großkunden mit besonders hohen Einlagen, individuelle Vereinbarung |
Sparda-Bank Berlin | -0,40 % | ab 100.000 Euro auf dem privaten Tagesgeldkonto, individuelle Vereinbarung für Firmenkunden |
V-Bank München | -0,50 % | für Einlagen ab 500.000 Euro |